Warum wir anders mit Bio-Lebensmitteln wirtschaften wollen…

Bio boomt! Bio wurde sowohl zu einer Marke als auch zu einem Markt. Der höhere Endpreis, der sich mit Bio-Produkten erzielen lässt, lockt BigPlayer an, welche womöglich nicht das gleiche Interesse haben, wie jene, die den Bio-Gedanken einst so weit brachten. Sowohl auf Seiten der Produktion – den Landwirten – als auch auf Seiten des Vertriebs – den Läden und Märkten – kommen wirtschaftliche Interessen ins Spiel, die den Grundgedanken zutiefst widersprechen. So sind „Bio-Produkte“ inzwischen in fast jedem Supermarkt zu finden; es herrscht teilweise Verwirrung über die verschiedenen Labels/Siegel und kleine(re) Bio-Läden – oder auch Hofläden – treten in Konkurrenz zu Bio-Supermärkten. Gute Lebensmittel haben ihren Preis; beziehungsweise sie haben einen Wert! Und gerade dieser ist es, der den Preis dirigieren sollte. Das heißt aber nicht, dass Bio immer teuer sein muss. Für uns steht fest: Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, sich gesund zu ernähren; das sollte nicht am kleineren Geldbeutel scheitern. Wir wollen weg vom Preisdruck und Konkurrenzkampf des Marktes, hin zu solidarischen und ökologischeren Alternativen! Denn es gibt Möglichkeiten, sich anders zu organisieren!



Was verstehen wir unter „Bio mal Anders“?

Bei der solidarischen Landwirtschaft kaufen die Mitglieder Ernteanteile für eine Saison (ein Jahr) und bezahlen eigentlich nicht die einzelnen Lebensmittel, sondern eher die Betriebskosten der Bauern, die in dieser Saison anfallen. Diese genießen dadurch deutlich mehr Sicherheit. Gleichzeitig entsteht aber auch ein ganz anderer Bezug zu den Lebensmitteln. Die Mitglieder in einer SOLAWI sind sogenannte „Prosumenten“. Das heißt, sie sind mehr als nur Konsumenten und entscheidend am Produktionsprozess beteiligt. Dadurch geben sie den Bauern die Möglichkeit so – d.h. solidarisch – zu produzieren.

Genau das haben wir uns zum Vorbild gemacht und versucht die Waren vom Preis zu entkoppeln. Als Laden geht das so natürlich nicht. Was wir aber schaffen, ist die Mitglieder entscheidend am Wirtschaftsprozess zu beteiligen! D.h. auch sie sind, wie die Prosumenten einer SOLAWI, mehr als nur Kunden. Sie alleine geben uns die Möglichkeit so – d.h. solidarisch – zu wirtschaften. Die Sicherheit, die sich daraus ergibt, kommt sowohl dem Lädle als auch den Mitgliedern zugute.

Gleichzeitig geht es uns aber auch darum, zu sensibilisieren, was „bio“ eigentlich ist. Denn unabhängig von den verschiedenen Bio-Siegeln und damit zusammenhängenden Richtlinien, geht es doch auch darum, wie wir mit diesen Lebensmitteln wirtschaften. „BIO X ANDERS“ bedeutet für uns, die Ideen des ökologischen Landbaus auf uns als Laden zu übertragen und so ganzheitlich wie möglich zu wirtschaften. Denn allzu oft geht es beim „Wirtschaften“ um Profit. Für uns bedeutet das, was „bio“ meint aber so etwas wie: nicht auf Kosten des Ganzen einen Teil zu maximieren. Genau das - die Gewinn-Maximierung - scheint aber noch immer das aktuelle Gesetz der Wirtschaftlichkeit zu sein. 

Die Schnecke in unserem Logo steht für ein langsames, transparentes und nachhaltiges Wirtschaften. Wir machen Bio-Lebensmittel nicht einfach günstiger, sondern organisieren den Zugang dazu lediglich anders.